Zur Eindämmung der Volkskrankheit Diabetes hat Professor Peter Schwarz vom Dresdner Uni-Klinikum den Aufbau eines nationalen Diabetes-Registers gefordert. Erfahrungen in anderen Ländern wie Finnland hätten gezeigt, dass so die Behandlungsqualität verbessert und Kosten gesenkt werden könnten, sagte Schwarz auf dem 6. Weltkongress zur Diabetes-Prävention. "Die Krankheit breitet sich weltweit aus wie eine Epidemie", sagte Schwarz. In Deutschland gebe es derzeit rund 8,9 Millionen Diabetiker
Rund vier Millionen haben Erkrankung noch nicht bemerkt
Geschätzte weitere vier Millionen hätten ihre Krankheit noch nicht bemerkt. In zehn Jahren könnten es bereits 14 Millionen sein, die Dunkelziffer werde vermutlich bis dahin auf sechs Millionen steigen. Breite sich Diabetes wie bisher aus, werde wegen der vielen Folgeerkrankungen - wie Depressionen, Demenz, Impotenz, Bluthochdruck, Depressionen, Erblindung, Nierenversagen oder Amputationen - das Gesundheitssystem unbezahlbar. Mit einem Register lasse sich unter anderem herausfinden, welche Folgeerkrankungen Diabetes am häufigsten nach sich zieht. So werde angenommen, dass 70 Prozent der Herzinfarkte auf Diabetes zurückgehen. "Die Betroffenen könnten zudem besser informiert, beraten, befragt und über ihre Rechte aufgeklärt werden", sagte Schwarz.
Forderung nach Präventionsprogramm
Die Patienten kämen mehr auf Augenhöhe mit ihren Ärzten und könnten bei der Behandlung besser mitreden - auch wenn das manchen Ärzten vielleicht nicht gefalle. Schwarz plädierte zudem für ein nationales und europaweites Präventionsprogramm. Etwa 33 bis 37 Prozent der Bevölkerung neige genetisch bedingt zu Übergewicht und habe deshalb auch ein erhöhtes Diabetes-Risiko. An der Tagung nehmen Experten aus 63 Ländern teil. Veranstalter ist die Dresden International University, die den einzigen Studiengang für Präventionsmedizin in Deutschland anbietet.
Quelle: dpa
Eigene Wege sind schwer zu beschreiben....sie entstehen ja erst beim Gehen