Noch steht der Europameister für den Profifußball der Nationalmannschaften nicht fest, trotzdem möchte ich den werten FZSt-Mitgliedern meine weiteren Gedanken zu diesem Sport mitteilen.
Ich selbst hatte früher in einem örtlichen Verein gespielt und dabei gelernt, genau zwischen Amateurfußball und Profifußball zu unterscheiden. Während Millionen von Freizeitsportlern aus Begeisterung nach der Schule oder Beruf diesem Vergnügen nachgehen, geht es beim Profifußball eigentlich nur um Geld und nochmals um Geld. Neben den Vollzeitsportlern werden durch vorzeitige Vertragsauflösungen zwischen zwei Vereinen Millionen als sog. Ablöse bezahlt und dabei auch der Betroffene immer gut belohnt.
Gerade auch bei der Europameisterschaft fällt mir immer wieder auf, dass der Trick mit der Schwalbe erfolgreich eingesetzt und von den Schiedsrichtern teilweise auch toleriert wird. Für Unkundige hier eine kurze Erklärung, was mit einer Schwalbe im Fußball gemeint ist:
Im Zweikampf um den Ball wird dabei absichtlich ein Gegner an der Kleidung gepackt oder sonst irgendwie zu Fall gebracht. Der Verursacher erwartet damit einen kurzen Spielstopp durch den Schiedsrichter, um einen möglichen gefährlichen Ausgang einer Attacke des Gegners zu verhindern. Dabei nimmt er bewusst in Kauf, eine Verwarnung (gelbe Karte) zu kassieren. Andererseits provoziert oft auch der später Gestürzte (besonders im 16er-Raum) so ein vorgetäuschtes Foul mit oft bewusst markierten starken Schmerzen, um seiner eigenen Mannschaft zu einem kleinen Vorteil (gelbe oder rote Karte für den Gegenspieler bzw. im Strafraum zu einem sog. Elfmeterschuss) zu verhelfen. Der scheinbar Verletzte will aber nebenbei auch zeigen, dass er ein besonders harter Bursche ist, wenn er dann wieder weitermacht.
Es ist ein offenes Geheimnis unter dem Fußballern, dass man besonders in Profifußball durch illegale Spielweise die legalen Möglichkeiten gerne ausschöpft, um ein besseres Endresultat zu erzielen. Die Schwalbe hat sich daher als illegale Vorteilsbeschaffung im männerdominierenden Fußball durchgesetzt. Auch wenn nur ein Teil der „Schwalbentechnik“ erfolgreich ist, so kann sie über Sieg oder Niederlage entscheidend sein. Es geht eben um sehr viel Geld, sowohl für die Mannschaften als auch für die erfolgreichen Spieler.
Auch im Tennis gibt es solche Tricks und Mätzchen, um den Gegner aus dem Rhythmus zu bringen. Also auch dort sind vorgetäuschte Fouls und Regelverletzungen am Rand des Erlaubten. Bei Rugby, American Football oder Eishockey (Sportarten mit sehr viel Körpereinsatz) können erzwungene Spielunterbrechungen durch reglementierte Auszeiten und Auswechselungen auch zur gewünschten Erholung der Spieler erreicht werden.