Klimawandel-Szenarien: Könnte das Ende der Menschheit drohen?
Nach Ansicht von Experten könnte der Klimawandel zum Aussterben der Menschheit führen.
Ein internationales Team hat einen Artikel veröffentlicht, in dem sie für ein umsichtigeres Risikomanagement und mehr Forschung plädieren.
Angeblich gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass der Klimawandel katastrophale Ausmaße annehmen könnte.
Der Klimawandel könnte nach Ansicht von Experten im schlimmsten Fall zum Aussterben der Menschheit führen. Bisher wisse man zu wenig über solche Endzeit-Szenarien und deren Wahrscheinlichkeit, schreibt ein internationales Team in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS").
In dem Artikel plädieren die Autoren für ein umsichtigeres Risikomanagement und Forschung zu den schlimmstmöglichen Folgen des Klimawandels. Die Welt müsse anfangen, sich auf Endzeit-Szenarien durch den Klimawandel vorzubereiten. "Hinweise auf Katastrophale Ausmaße des Klimawandels"
"Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass der Klimawandel katastrophale Ausmaße annehmen könnte", schreiben die Wissenschaftler, darunter der frühere und ein aktueller Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber und Johan Rockström.
Trotz 30-jähriger Bemühungen seien die durch den Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen weiter gestiegen. "Selbst wenn man den schlimmsten Fall von Klimaänderungen außer Acht lässt, ist die Welt auf dem besten Weg, bis zum Jahr 2100 einen Temperaturanstieg zwischen 2,1 und 3,9 Grad zu erleben." (dpa/mit)
Das sind erschreckende Aussichten. Trotzdem gibt es immer noch Menschen, die den von Menschen verursachten Klimawandel bestreiten. Die Grünen haben schon vor gefühlten Ewigkeiten davor gewarnt und haben damals nur Hohn und Spott geerntet. Wieso gibt es immer noch keine Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen, wie in vielen Ländern auch? Weil Porschefahrer wie Lindner dagegen sind?
Ich bin wahrlich Optimist. Aber auch real genug im Sehen und Beobachten. Es ist bereits keine Frage mehr ob, sondern nur noch wann die Menschheit den Löffel abgibt. Die Erde kommt ohne die blödeste Spezies die es je darauf gab, sicher besser klar. Blöd deshalb, weil sie sehenden Auges ins Verderben rennt und noch Gas gibt. Da ist nichts mehr zu stoppen!
„Früher war der Sommer auch heiß!“ – Wie unsere Erinnerung uns täuscht
Auch früher gab es in der Schule hitzefrei und wir schwitzten im Büro – Hitze ist im Sommer eben normal. Stimmt das oder trügt uns unsere Erinnerung? Wir haben eine Psychologin gefragt.
Gerade jagt eine Hitzewelle die nächste, Wetterdienste warnen vor Rekordtemperaturen und auch wir bei Utopia berichteten wiederholt über die heißen Temperaturen; zuletzt über tropische Nächte und die Frage, wann Hitze für Menschen gefährlich wird.
Immer wieder hören und lesen wir (nicht nur, aber vor allem) an heißen Tagen Aussagen wie folgende: „Früher gab es auch schon so heiße Sommer.“ und „30 Grad und mehr sind im August ganz normal.“. Stimmt das oder spielt uns unsere Erinnerung hier einen Streich? Wir haben bei Kommunikationspsychologin Anita Habel nachgefragt, die in der Presseabteilung von Psychologists for Future tätig ist.
Frau Habel stellte uns gegenüber klar: „Es stimmt, es gab auch in der Vergangenheit heiße Tage. Der Unterschied zu früher ist aber, dass Hitzeperioden jetzt stärker und häufiger auftreten und länger dauern.“
So heiß war es vor 40 Jahren tatsächlich
Gab es nicht auch früher schon Sommertage mit 40 Grad? Ja, die gab es. 1983 etwa wurde in Gärmersdorf bei Amberg (Oberpfalz) ein bis 2001 gültiger Temperaturrekord von 40,2°C gemessen. Doch seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 dauerte es damit fast hundert Jahre, bis es in Deutschland über 40 Grad Celsius heiß war. Seit den 2000er Jahren dagegen wurde diese Temperatur wiederholt gemessen: im „Jahrhundertsommer“ 2003, im August 2015 an drei Stationen gemessen, vier Jahre später im Juli 2019 sogar an 25 Stationen. Und die Abstände werden immer kürzer: Auch in diesem Juli war es wieder über 40 Grad heiß.
„In 20 Jahren wird womöglich in jedem Sommer irgendwo in Deutschland eine Temperatur von mehr als 40 Grad gemessen“, sagt Meteorologe Friedrich. „Hitzewellen werden zunehmen, es wird immer wieder Rekordtemperaturen geben.“
„Eine Hitzewelle, die ohne Klimawandel ein Jahrhundertereignis gewesen wäre, ist jetzt normaler Sommer„, sagt Friederike Otto vom Environmental Change Institute an der Universität in Oxford. „Das, was ohne Klimawandel unmöglich gewesen wäre, sind jetzt die neuen Extremereignisse.“
Dazu auch noch dieses: Klimaforscher:innen: „40 Grad in Deutschland werden zur Regel“
Für die kommenden Jahre sagen Klimaforscher:innen Durchschnittswerte von 40 Grad und Tageshöchsttemperaturen von bis zu 45 Grad im Sommer vorher. Noch könnten wir Einfluss nehmen, so der Deutsche Wetterdienst. Doch momentan befinden wir uns auf dem „Pfad des schlechtesten Szenarios“.
Studie: So sieht der worst case der Klimakrise aus
Während sich die Menschheit Krisen wie der globalen Pandemie aktiv annimmt, hapert es bei der Klimakrise nach wie vor an effizienten, dringlich benötigten Lösungen. Ein neues Paper zeigt nun, was im Worst Case passieren könnte, wenn die Regierungen dieser Welt weiterhin rumtrödeln und die Chance auf wahre Veränderung verpassen. Spoiler: Unsere Zukunft sieht katastrophal aus.
Die Katastrophe könnte eintreten, selbst wenn die anthropogenen Treibhausemissionen sinken
Aktuell ist klar: Die Erde wird sich durch den menschgemachten Klimawandel bis 2100 um 2,1 bis 3,9 Grad erwärmen. Würden weltweit alle langfristigen Klimaziele erreicht, so würde sich die Erwärmung auf lediglich 1,7 bis 2,6 Grad belaufen. Selbst wenn letzteres der Fall ist, halten es die Autor:innen des Papers für wahrscheinlich, dass es spätestens nach 2100 zu einem extremen Klimawandel kommt. Dieser Fall könnte selbst dann eintreten, wenn anthropogene Treibhausemissionen stark sinken – beispielsweise durch das Auftauen des arktischen Permafrosts, das Methan und CO2 freisetzt oder die Kohlenstoffemissionen durch Dürren und Brände. Laut den Autor:innen sind solche Kipppunkte nicht unbedingt proportional zur Erwärmung. Trotz aller menschlichen Bemühungen könnte die Erderwärmung so ab einem bestimmten Punkt nicht aufzuhalten sein, weil zu lange nicht gehandelt wurde.
Worst Case: Treibhaus-Erde?
Ein solcher Point-of-no-Return könnte laut dem Paper sogar in einer sogenannten Treibhaus-Erde resultieren: Die Erde befindet sich dann aufgrund der Erwärmung von mindestens zwei Grad Celsius jenseits einer planetaren Grenze. Die Konsequenz: Sehr starke Temperaturerhöhungen, eine Verschiebung der Klimazonen und der unberechenbare Anstieg des Meeresspiegels. Dabei handelt es sich laut den Autor:innen um eins der ‚very worst case‘-Szenarien und zudem ein ‚unbekanntes Unbekanntes‘, das noch lange nicht genügend erforscht ist. Gerade deshalb fordern die Autor:innen dazu auf, es sich näher anzusehen.
Wie die Klimakrise menschliches Leben beeinträchtigen könnte
Die Autor:innen skizzieren einige desaströse Szenarien, die mit der eintretenden Klimakatastrophe Realität werden könnten. Zunächst weisen sie darauf hin, dass Klimakrise – ob regional oder global – bei jedem der fünf Massenaussterben der Erdgeschichte des Phanerozoikums (Zeitalter des „sichtbaren Lebens“) eine Rolle gespielt hat. Laut den Wissenschaftler:innen ist der aktuelle Kohlenstoffanstieg von einem beispiellosen Tempo geprägt. Daher könnte bereits bis zum Ende des 21. Jahrhunderts eine Schwelle überschritten werden, die in der Vergangenheit Massenaussterben auslöste. Als vier apokalyptische Reiter, die zur klimabedingten Morbidität beitragen könnten, identifizieren die Forscher:innen Hunger sowie Unterernährung, extreme Wetterereignisse, resultierende zwischenmenschliche Konflikte und vektorübertragene Krankheiten. Dazu kommen zusätzliche Risiken wie die Sterblichkeit durch Luftverschmutzung und der Anstieg des Meeresspiegels.
Auch indirekte Belastungen nicht zu unterschätzen
Zudem könnte der Klimawandel zu indirekten Belastungen wie wirtschaftlichen Schäden beitragen. Solche Systemausfälle könnten demnach „Gesellschaften auf der ganzen Welt aus dem Gleichgewicht bringen“. Dieser Effekt wird weiterhin dadurch verstärkt, dass die negativen Auswirkungen des Klimawandels insbesondere dort zu spüren sein werden, wo heute schon gefährdete Staaten und Gemeinschaften angesiedelt sind.
Im letzten Szenario weist das Paper daraufhin, dass der Klimawandel die Fähigkeit der Menschheit einschränken könnte, mit anderen Katastrophen umzugehen. Während diese zu Zeiten von Stabilität womöglich zu managen sind, wird der Umgang mit ihnen umso schwerer, wenn Gesellschaften bereits mit den Auswirkungen der Klimakatastrophe zu kämpfen haben.
Appell für mehr katastrophale Zukunftsszenarien
Die Autor:innen des Papers betonen im Zuge ihrer Analyse mehrmals, dass die Klimakrise nicht genügend erforscht ist und dadurch kaum verstanden wird. Analog dazu werden auch die globalen Auswirkungen einer Erwärmung um drei Grad Celsius oder mehr selten quantitativ betrachtet – insbesondere im Verhältnis zur Wahrscheinlichkeit, dass eine solche Erderwärmung tatsächlich eintritt. Die Wissenschaftler:innen nehmen sich daher einer solchen extremen Risikobewertung an, stellen die schlimmsten Risiken des anthropogenen Klimawandels in den Fokus und appellieren an andere Wissenschaftler:innen, es auch zu tun. Denn extreme Risikobewertungen seien notwendig, um eine Chance zu haben, eine solche katastrophale Zukunft zu verhindern.
Gefürchtete 50-Grad-Marke: Thailand schwitzt seit Tagen
Wolkenloser Himmel und Sonne in Thailand: eigentlich ein Traum. Bei Bullenhitze wird das Sommerwetter aber schnell zum Alptraum – vor allem, wenn die gefühlte Temperatur bei über 50 Grad liegt.
Teile Thailands schwitzen seit Tagen unter einer für die Jahreszeit ungewöhnlichen Hitzewelle. Besonders betroffen sind der Norden des beliebten Urlaubslandes und die Hauptstadt Bangkok. Es soll noch schlimmer kommen: Laut Prognosen des örtlichen Wetteramtes werden die Temperaturen in allen Landesteilen sowohl im März als auch im April die 40-Grad-Marke zumindest zeitweise überschreiten.
Die Werte würden in diesem Sommer, der in Thailand Ende Februar begonnen hat, um bis zu zwei Grad höher liegen als normalerweise, zitierte die Zeitung Bangkok Post die Generaldirektorin der Behörde, Kornravee Sitthichitvapak.
„Sollen doch erstmal die Chinesen …“? 4 Argumente gegen die Klima-Ausrede
Da bringt jemand ein Argument gegen Klimaschutz – man möchte widersprechen, aber weiß nicht wie. Wir liefern passende Gegenargumente für eine häufige Klimaschutz-Ausrede.
„Sollen doch erstmal die Chinesen was tun“: Diese Aussage zum Klimaschutz hast du bestimmt schon einmal gehört – oder vielleicht auch selbst geäußert. Sie wird gern genutzt, um von der Verantwortung Deutschlands oder des Individuums abzulenken. Wir liefern vier Gegenargumente.
Zudem findest du im folgenden Video Infos und Beispiele, mit welchen Argumenten Menschen versuchen, die Klimaschutz-Debatte auszubremsen. Dies zu verstehen, kann dir im Gespräch mit Klimaschutz-Gegner:innen helfen.
Gegenargument Nr. 1
China ist derzeit zwar das Land mit den höchsten CO2-Emissionen, allerdings importieren wir von dort unzählige Güter. Chinesische Billigshops wie Temu und Shein sind in Deutschland und anderen Ländern sehr beliebt. Und auch viele Produkte europäischer Firmen sind „made in China“.
Solange wir immer neue Produkte zu Billigpreisen kaufen, geht die Umweltverschmutzung in China auch auf unsere Kappe. In einer globalisierten Welt ist es absurd, immer nur mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn wir für die Zustände dort mitverantwortlich sind. Abgesehen davon rangiert Deutschland gar nicht so weit hinter China auf Platz 8 der Länder mit den höchsten CO2-Emissionen.
Es steht außer Frage, dass die Produktion in China nachhaltiger werden muss. Dazu können wir jedoch durch einen nachhaltigeren Konsum beitragen.