Ähnlich wie der Coronaerkrankung, wo manche Leute diese als normale Grippe abtun, wird auch die aktuelle Klimaänderung als normal bezeichnet, wie sie alle paar hundert oder tausend Jahre stattfindet, also nicht durch die Menschen verursacht wird. Zu beiden Themen gibt es auch unter Wissenschaftlern unterschiedliche Meinungen, welche mit Fanatismus vertreten werden.
Ich beobachte diese Standpunkte in Druckzeitungen und sozialen Medien. Hier in Österreich gibt es ein Diskussionsforum, welches von einem ehemaligen Chefredakteur führender Zeitungen betrieben wird. Seine Tagesberichte sind gut recherchiert und das Ganze wird von zahlenden Mitgliedspartnern finanziert. Gäste können die Beiträge erst 48 Stunden nach Erscheinung kostenlos lesen. Nach meiner Meinung gehört es zu den ganz wenigen guten Informationen im deutschsprachigen Raum, denn die Zeitungen und Fernsehstationen sind durch Inserate und Presseförderungen von den Regierungen abhängig, daher werden oft viele kritische Informationen nicht weitergegeben. Leider sind die Zusatzkommentare von Lesern oft sehr unsachlich und da wird an allen Regierungsentscheidungen nur negative Kritik angebracht. Scheinbar brauchen diese Leser diese Blogs als Reibebaum und Klagemauer zum Frust ablassen. Der Blogbetreiber distanziert sich oft von diesen Lesermeinungen, braucht aber die Monatsbeiträge zur Erhaltung des Forums.
Ich meine, die Coronaepidemie ist schon eine große Herausforderung für die Menschheit, wo noch geeignete Gegenwaffen (Medikamente und Impfstoffe) fehlen. Was die Klimaänderung betrifft, so vertrete ich den Standpunkt, dass eine periodisch mögliche Klimaerwärmung durch gleichzeitig von Menschen gemachte Umweltsünden nun verstärkt wird.
Auch ich bin mit manchen Regierungsentscheidungen nicht einverstanden, akzeptiere aber, dass diese Leute bzw. deren Parteien demokratisch gewählt wurden und somit man die ganze Legislaturperiode damit auszukommen muss. Es steht jedermann frei, bei der nächsten Wahl andere Kandidaten zu wählen oder Volksbegehren, Demonstrationen und Streiks im gesetzlichen Rahmen zu organisieren. Wer aber alles in Frage stellt, dem rate ich, eine eigene Partei zu gründen oder in einer existierenden politischen Gruppe intern die eigenen Ideen durchzusetzen. Als letzte Alternative wäre eine Auswanderung diesen Unzufriedenen zu empfehlen.
Christen sind in der Bibel aufgefordert, für die Obrigkeit zu beten, damit diese mit Weisheit ihre Aufgaben erfüllt. Es gibt laut Bibel nur einen Grund, Regierungsentscheidungen abzulehnen: Wenn diese gegen das Christentum gerichtet sind und z.B. dafür den Islam*) hofieren.
*) der nunmehrige Islam mit über 1,5 Milliarden Zwangsmitgliedern wurde vor zirka 1500 Jahren von Mohammed gegründet. Dieser war lt. Neuem Testament ein „falscher“ Prophet, vor dem die Christen gewarnt wurden.
@Gerhard, Was die Klimaänderung betrifft, so vertrete ich den Standpunkt, dass eine periodisch mögliche Klimaerwärmung durch gleichzeitig von Menschen gemachte Umweltsünden nun verstärkt wird. Genau das, ist auch meine Auffassung und das diejenigen welchen es bei uns nicht gefällt auswandern können, ist ja jedem freigestellt. Bei uns gibt es keine Mauer. Aber es ist eben wie beim Fussbal, die besten Trainer stehen unter den Zuschauern, und habe selber noch nie in einer Manschaft mitgemacht.
Bei Lanz: Luisa Neubauer nimmt Klima-Ausreden von Merz auseinander
Am Dienstag waren in der Talkshow von Markus Lanz unter anderem Luisa Neubauer und Friedrich Merz zu Gast. Der CDU-Politiker lieferte in der Sendung einige altbekannte Argumente gegen eine strengere Klimapolitik. Neubauer ließ keines davon gelten.
Luisa Neubauer würde es Friedrich Merz nicht leicht machen – das wurde in der Sendung von Markus Lanz schnell klar. Merz erklärte zu Beginn der Diskussion, dass ihm das Thema Ökologie wichtig sei und er es nicht den Grünen überlassen wolle. Neubauers Erwiderung: „Ein Jahr vor der Bundestagswahl, in einer Zeit wo so viele Sachfragen … im Raum stehen, und Sie, bei allem Respekt, mandatspolitisch gesprochen überhaupt nichts sind, finde ich diese Farbenspielerei politisch fast unachtsam“
Moderator Markus Lanz unterbrach die Fridays-for-Future-Aktivistin: „Haben Sie gerade gesagt ‚Sie, die Sie mandatsmäßig gar nichts sind‘? […] Nicht schlecht.“ Merz und Lanz lachten, Neubauer ließ sich davon nicht beirren. „Bisher hat weder die CDU noch Sie etwas vorgelegt, wovon man darauf schließen lassen könnte, dass das Klima bei Ihnen in guten Händen ist.“
Ralph Goldmann auf Twitter: „Der, der Sie mandats-mäßig gar nichts sind.“ Ich weiß gar nicht, was ich besser finden sollen: den Spruch von #Neubauer oder den Blick von #Merz dazu? Bild im Link
Offener Brief: Greta, Leonardo DiCaprio und weitere Promis bringen unsere Misere auf den Punkt
Greta Thunberg hat gemeinsam mit Luisa Neubauer und zwei weiteren Klimaaktivistinnen einen Brief an die Staatsoberhäupter der EU verfasst. Der Brief ist eine ernüchternde Bestandsaufnahme der aktuellen Situation der Menschheit – und zugleich ein eindringlicher Appell. Tausende Prominente und Wissenschaftler*innen haben ihn unterzeichnet.
„Die vergangenen Wochen hat die Welt mit Schrecken beobachtet, wie die Covid-19-Pandemie Menschen auf der ganzen Welt getroffen hat“ – so beginnt der offene Brief der vier Klimaaktivistinnen. Die Krise habe aber etwas gezeigt: Staatsoberhäupter und Menschen weltweit haben ihr Verhalten geändert und etwas für das Wohl ihrer Gesellschaft getan.
Wenn es um den Klimawandel geht, fehlt ein solches Engagement jedoch: „Es ist jetzt noch klarer als jemals zuvor, dass die Klimakrise nicht ein einziges Mal wie eine Krise behandelt wurde, weder von Politiker*innen, noch von Medien, Unternehmen und dem Finanzwesen.“
„Wenn wir keine Gleichberechtigung haben, haben wir nichts“
Eine weitere Tatsache sei in den vergangenen Wochen deutlich geworden: „Klima- und Umweltgerechtigkeit lässt sich nicht erreichen, so lange wir weiter die sozialen und rassistischen Ungerechtigkeiten sowie Unterdrückung ignorieren, die die Grundlage für unsere moderne Welt gelegt haben.“
Der Brief spielt damit auf das Missverhältnis zwischen globalem Süden und globalem Norden an: Die reichen Industrieländer beuten Ressourcen etwa in Afrika und Südamerika aus. Sie produzieren außerdem den Großteil der CO2-Emmissionen weltweit. Unter den Folgen von Umweltverschmutzung und der Klimakrise leiden aber vor allem die Staaten im globalen Süden. Diese Form der Ausbeutung besteht seit Jahrhunderten – und hat rassistische Grundlagen. „Wenn wir keine Gleichberechtigung haben, haben wir nichts“, heißt es in dem offenen Brief. „Wir müssen nicht auswählen, welche Krise oder welches Problem wir priorisieren sollten, denn sie sind alle miteinander verbunden.“
Das fordert der offene Brief
Der Brief appelliert an die EU-Staatsoberhäupter, die Klimakrise auch als Krise zu behandeln. Einige der wichtigsten Forderungen: Alle Investitionen und Subventionen für fossile Brennstoffe stoppen. Ökozid als Internationales Verbrechen anerkennen. Von einem Ökozid spricht man unter anderem, wenn Ökosysteme und damit Lebensgrundlagen etwa für indigene Völker zerstört werden. Verbindliche, jährliche Kohlenstoffbudgets festlegen, die die Nationen nicht überschreiten dürfen.
Die Länder der EU haben sich mit dem Pariser Klimaabkommen dazu verpflichtet, beim Klimaschutz voranzugehen, schreiben Greta Thunberg und die anderen Aktivistinnen in dem Brief. „Die EU hat die wirtschaftliche und politische Möglichkeit, das zu tun, deswegen ist es unsere moralische Verpflichtung. Und jetzt müsst ihr euch an eure Versprechen halten.“ Bisherige Maßnahmen und Pläne zum Klimaschutz seien „nicht einmal annähernd genug“. Selbst wenn sich alle Staaten an ihre selbstgesetzten Ziele zur Emissionsreduktion halten, würde die Temperatur im globalen Durchschnitt um drei bis vier Grad Celsius steigen. Das ist viel zu hoch – um die schlimmsten Konsequenzen des Klimawandels abzuwehren, dürfte die Temperatur nur um 1,5 Grad steigen. „Wir werden euer extrem unverantwortliches Glücksspiel nicht akzeptieren.“
Wir stehen einer existenziellen Krise gegenüber, und sie ist eine Krise, aus der wir uns nicht herauskaufen, -bauen oder -investieren können.“ Es ergebe keinen Sinn, ein Wirtschaftssystem zu erhalten, das die Klimakrise weiter antreibe. „Unser aktuelles System ist nicht kaputt – es tut genau das, was es tun soll und wofür es bestimmt war. Es lässt sich nicht mehr ‚reparieren‘, wir brauchen ein neues System.“
Der offene Brief wurde von tausenden Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen, Organisationen und Prominenten unterschrieben. Zu den berühmtesten Unterzeichner*innen gehören zum Beispiel Leonardo DiCaprio, Malala Yousafzai, Naomi Klein, Joaquin Phoenix, Coldplay, Mark Ruffalo, Greenpeace, Peta, Extinction Rebellion und viele mehr. Der Brief wurde am Donnerstag (16. Juli) an alle Staatsoberhäupter der EU gesendet. https://utopia.de/offener-brief-greta-l ... -266117785
Richard David Precht erklärt perfekt, warum Freiheit Einschränkungen braucht
Wir brauchen mehr Verbote: Mit dieser Forderung sorgte der Philosoph Richard David Precht vergangenes Jahr für Schlagzeilen. Auf einem Jahresempfang wiederholte Precht diese Forderung nun erneut – und argumentierte, dass bestimmte Verbote eigentlich Freiheit bedeuten.
Was kann jede:r Einzelne gegen den Klimawandel tun? Wie effektiv ist die aktuelle Klimapolitik? Unter anderem um diese Fragen ging es bei einer Podiumsdiskussion im August, an der Richard David Precht teilnahm. Die Diskussion war ein Programmpunkt des Jahresempfangs der Online-Plattform „WIWIN“ für nachhaltiges Investieren. Auf Twitter kursieren aktuell Ausschnitte daraus – und werden hundertfach geteilt.
In einem der Ausschnitte wiederholt Precht seine Forderung an die Politik, für effektiven Umwelt- und Klimaschutz mehr Verbote zu erlassen. Nur mit bestimmten Verboten lasse sich auf lange Sicht die Freiheit bewahren.
Die 5 größten Klimakiller und was du gegen sie tun kannst
Butter, Kohlestrom, Fleisch – was sind denn nun die größten Klimakiller? Utopia hat es für dich herausgefunden.
Du willst klimafreundlicher leben? Das ist super! Wenn viele Menschen ihre Gewohnheiten umstellen, können wir Verbraucher:innen einen großen Teil zum Klimaschutz beitragen. Aber womit anfangen? Bei der Ernährung, der Kleidung oder doch dem Strom aus der Steckdose?
Am besten da, wo eine Umstellung den größten Unterschied macht. So kannst du deinen CO2-Fußabdruck dann in wenigen Schritten spürbar reduzieren. Wir zeigen dir, wie es geht. Klimakiller im Alltag: die Emissionen der Deutschen
Um die größten Klimakiller in deinem Alltag zu identifizieren, kannst du dich an den Treibhausgas-Emissionen einer durchschnittlichen Person in Deutschland orientieren. Die folgende Grafik basiert auf Zahlen des Umweltbundesamtes und verrät dir, wo Privathaushalte in Deutschland pro Jahr am meisten verursachen – also auch, wo sie am meisten einsparen können.
Studien: Klimawandel ist für Millionen Hitzetote verantwortlich
Die Klimaerwärmung belastet die Gesundheit vieler Menschen – denn Hitzewellen und andere Extremwetter werden häufiger, länger und stärker. Forscher:innen haben festgestellt: Über ein Drittel der Hitzetode in den vergangenen Jahren hätte es ohne den Klimawandel wahrscheinlich nicht gegeben. Andere Studien führen fünf Millionen Todesfälle jährlich auf extreme Temperaturen zurück.
Bild entfernt (keine Rechte) Über ein Drittel der Hitzetoten sind auf den Klimawandel zurückzuführen – es wird immer wärmer, auch in Deutschland. (Foto: CC0 / Pixabay / Picography)
Die durchschnittliche Temperatur im Sommer ist der Studie zufolge zwischen den 1990ern und den 2010ern um 1,5 Grad gestiegen. Das klingt nach wenig, doch gegenüber dem Deutschlandfunk erklärt eine Autorin der Studie, worin das eigentliche Problem liegt: Hitzewellen mit überdurchschnittlich hohen, gesundheitsgefährdenden Temperaturen werden immer häufiger, länger und extremer. Die Autor:innen der Studie schätzen, dass weltweit pro Jahr etwa 100.000 Hitzetote auf den Klimawandel zurückzuführen sind.
Deutschland war mit zwölf Städten in der Studie vertreten – und gehört offenbar zu den Regionen, in denen die Todesrate bei Hitzewellen besonders stark ansteigt. Vor allem Berlin wurde in der Studie diesbezüglich erwähnt.
Starke Unwetter und Flut: Der Klimawandel ist angekommen
Die Bilder der Katastrophe gehen gerade durch die Medien: Wasserfluten, die alles mit sich reißen. Der Klimawandel macht sich bemerkbar, da sind sich Wissenschaftler:innen einig.
Es ist erschreckend, in welchem Ausmaß Unwetter in Deutschland und Nachbarländern derzeit Schäden und Tragödien verursachen. Die Katastrophe wird als Jahrhundertereignis bezeichnet.
Dabei ist es möglich, dass sich Ereignisse wie diese in Zukunft öfter zutragen. Um sich darauf besser vorzubereiten oder dies in Zukunft bestmöglich zu vermeiden, müssen wir die Ursachen besser kennen. Und wir müssen handeln!
Ist der Klimawandel schuld?
Zunächst sei gesagt: Einzelne Wetterphänomene sind nicht auf den Klimawandel zurückzuführen. Wo sich die Expert:innen jedoch einig sind: Extreme Wetterlagen verstärken sich durch den Klimawandel künftig und werden an Häufigkeit deutlich zunehmen.
„Bei den extremen Niederschlägen, die wir in den letzten Tagen in Europa erleben, handelt es sich um Extremwetter, deren Intensität sich durch den Klimawandel verstärkt und mit zunehmender Erwärmung weiter verstärken wird“, so Dr. Friederike Otto, Geschäftsführende Direktorin des ECI in Oxford.
„Im Jahre 2021 stellt sich nicht mehr die Frage, ob der Klimawandel dazu beigetragen hat. Die Frage ist nur noch, wieviel“, sagt Dr. Carl-Friedrich Schleusser, Head of Climate Science, Climate Analytics. Er geht zudem davon aus, dass „es aufgrund der Erwärmung zu einer Zunahme von Starkregen kommt und damit auch leider zu häufigeren, verheerenden Flutereignissen wie tragischerweise jetzt in Westdeutschland, Belgien und Luxemburg. Gleichzeitig nehmen Wetterlagen zu, die zu solchen Extremwetterereignissen führen.“
Die Thematik an sich ist nicht neu. Schon seit Jahrzehnten weisen Wissenschaftler:innen darauf hin, dass die Anzahl ernster Unwetter und sogenannter Naturkatastrophen zunehmen wird. Zum Beispiel Prof. Dr. Stefan Rahmstorf, des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), merkt an: „Schon vor über 30 Jahren haben Klimamodelle vorhergesagt, dass Extremniederschläge häufiger werden, während Tage mit schwachem Regen seltener werden.“
„Klimanotfall“: 13.800 Wissenschaftler:innen richten erneut eine Warnung an die Menschheit
Die Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt und extreme Wetterereignisse werden häufiger – unser Planet ist in keinem guten Zustand. Jetzt haben tausende Wissenschaftler:innen aus aller Welt bereits zum zweiten Mal eine eindringliche Warnung formuliert.
Zwei Jahre ist es her, dass 11.000 Wissenschaftler:innen in einem gemeinsamen Brief vor den Folgen der Klimakrise warnten. Die Forscher:innen aus etwa 150 Ländern haben sich nun noch einmal geäußert: In einem Artikel des Fachjournals „BioSience“ erklärten sie erneut den weltweiten „Klimanotfall“ („climate emergency“). Sie fordern unter anderem ein absehbares Ende für den Einsatz fossiler Brennstoffe sowie weitere sofortige Änderungen.
Die Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt und extreme Wetterereignisse werden häufiger – unser Planet ist in keinem guten Zustand. Jetzt haben tausende Wissenschaftler:innen aus aller Welt bereits zum zweiten Mal eine eindringliche Warnung formuliert.
Inzwischen haben 2.800 weitere Forscher:innen die Warnung vor dem Klimanotfall unterzeichnet. Zu den Unterstützer:innen zählen auch viele Forscher:innen von Universitäten und Instituten in Deutschland.
Flutkatastrophen, Waldbrände und Hitzewellen: So ernst ist die Lage
In dem neuen Schreiben heißt es: Seit der ursprünglichen Erklärung des „Klimanotfalls“ 2019 hätten zahlreiche Ereignisse wie Flutkatastrophen, Waldbrände und Hitzewellen deutlich gemacht, welche Konsequenzen es habe, wenn auf der Erde einfach weitergemacht werde wie bisher. So war 2020 beispielsweise das zweitheißeste Jahr seit Beginn der globalen Aufzeichnungen.
„Die extremen Klimaereignisse und Muster, die wir in den vergangenen Jahren – und sogar nur in den vergangenen Wochen – beobachtet haben, unterstreichen die gestiegene Dringlichkeit, mit der wir die Klimakrise angehen müssen“,
erklärte einer der Co-Autoren, Philip Duffy vom Woodwell Climate Research Center gegenüber der Deutschen Welle.
Ein weiterer Autor, Tim Lenton vom Institut für Globale Systeme der Universität von Exeter, betont: „Wir müssen auf die Beweise dafür reagieren, dass wir Klima-Kipppunkte erreichen – und zwar indem wir gleichermaßen dringend die globale Wirtschaft dekarbonisieren und damit beginnen, die Natur wiederherzustellen anstatt sie weiter zu zerstören.“
Bei den sogenannten „Klima-Kippunkten“ handelt es sich um bestimmte Phänomene, die sich verselbstständigen können. Ab einem gewissen Punkt lässt sich beispielsweise das Auftauen der Permafrostböden nicht mehr aufhalten. Kettenreaktionen im Klima könnten dazu führen, das große Gebiete der Erde unbewohnbar werden.
Ein lesenswerter Beitrag, der uns noch einmal zeigt in welch großer Gefahr wir und besonders nachfolgende Generationen sich befinden. Für Leugner des Klimawandels habe ich absolut kein Verständnis.
Der Golfstrom sorgt dafür, dass wir in Nordeuropa ein angenehmes Klima genießen. Doch Forscher:innen warnen: Die Meeresströmung wird durch schmelzende Eismassen und andere Faktoren immer schwächer und könnte bald einen Kipppunkt erreichen.
Potsdam (dpa) – Eine wichtige Atlantik-Strömung, zu der auch der Golfstrom gehört, nähert sich womöglich einer kritischen Schwelle. Die Atlantische Umwälzströmung (AMOC), die für den Austausch warmer und kalter Wassermassen in dem Ozean verantwortlich ist und so auch das Klima in Europa beeinflusst, hat möglicherweise an Stabilität verloren. Das schreibt Niklas Boers vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) im Fachmagazin „Nature Climate Change“.
Die Atlantische Umwälzströmung ist ein komplexes Strömungssystem, das warmes Wasser aus den Tropen an der Ozeanoberfläche Richtung Norden befördert und kaltes Wasser in größerer Tiefe gen Süden bringt. In Westeuropa sorgt dieser Kreislauf für vergleichsweise milde Temperaturen, auch auf andere globale Regionen der Welt hat es Auswirkungen. Ein Zusammenbruch dieses wichtigen Systems hätte schwerwiegende Folgen für das weltweite und vor allem auf das europäische Klima. Golfstrom so schwach wie seit 1.000 Jahren nicht mehr
Die Strömung ist Boers zufolge momentan so schwach wie nie zuvor in den vergangenen 1.000 Jahren. Unklar ist jedoch, ob dahinter nur eine Veränderung des mittleren Zirkulationszustands oder aber ein wirklicher Verlust an dynamischer Stabilität steckt – und dieser Unterschied sei entscheidend, erläutert Boers in einer PIK-Mitteilung. Eine Verringerung der Stabilität würde heißen, dass sich die Atlantik-Strömung der kritischen Schwelle angenähert habe, hinter der das Zirkulationssystem zusammenbrechen könnte.
Warum begreift die Menschheit nicht welche fürchterlichen Folgen das haben wird? Warum denken die Menschen nicht daran, dass nachfolgende Generationen fürchterliche Lebensbedingungen haben werden? Wissen sie nicht, dass die Folge auch ein riesiger Flüchtlingsstrom von Menschen aus wärmeren Ländern nach Europa sein wird? Warum wollen sie nicht erkennen, dass irgendwann dann unser Planet nicht mehr bewohnbar sein wird? Es ist zum Verzweifeln.
Eckart von Hirschhausen: „Der Klimawandel ist lebensbedrohlich, für jeden Menschen, in jedem Winkel der Erde“
Der gestern erschienene Bericht des Weltklimarats zeigt die Folgen der Erderwärmung und die Dringlichkeit zu handeln. Denn das Klima ist irreversibel. Eckart von Hirschhausen plädiert in einem Video für die Wichtigkeit von Klimaschutz. Auch andere prominente Stimmen äußern sich zum Bericht.
„Jeder hat das Recht auf eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“, mit diesen Worten beginnt Eckart von Hirschhausen sein Plädoyer in einem Video von der tagesschau am Montagabend. Darin bezieht er sich auf den am Montag veröffentlichten Bericht des Weltklimarats (IPCC).
„Der Klimawandel ist lebensbedrohlich, für jeden Menschen, in jedem Winkel der Erde. Der Klimawandel ist menschengemacht und wir Menschen können noch etwas ändern“, zitiert Hirschhausen aus dem Bericht. Eckart von Hirschhausen appelliert an die Politik – und an jede:n Einzelne:n
Er stellt die Frage: „Wie viele Jahrhundertereignisse brauchen wir noch, um zu verstehen, dass dieses Jahrhundert gerade erst angefangen hat und die nächsten zehn Jahre darüber entscheiden, wie das Jahrhundert endet?“
Dieser Zeitungsbericht warnte schon 1912 vor unseren aktuellen Umweltproblemen
Bild entfernt (keine Rechte)
Dieser Zeitungsbericht berichtete schon 1912 von dem Treibhauseffekt: In dem 109-Jahre-alten Text wird beschrieben, wie sich die industrielle Verbrennung von Kohle auf unser Klima auswirken wird.
Am 14. August 1912 erschien in der Neuseeländischen „Rodney and Otamatea Times, Waitemata and Kaipara Gazette“ ein kleiner Beitrag mit dem Titel „Kohleverbrauch verändert Klima“. Darin wird davor gewarnt, dass die „Brennöfen der Welt“ jährlich um die 2 Milliarden Tonnen Kohle verbrennen, welches sich in der Atmosphäre zu rund 7 Milliarden Tonnen CO2 anreichert. Dadurch werde die Luft, so der Artikel, zu einer „effektiveren Decke“ für die Erde, und würde sie erwärmen. Die Auswirkungen in einigen Jahrhunderten würden „beträchtlich“ sein.
Klimawandel ist länger bekannt, als viele denken
Dass der Artikel auch wirklich aus dem Jahr 1912 stammt, hat das Faktencheck-Portal Correctiv bestätigt – er wurde nämlich auch in den Archiven der Nationalbibliothek von Neuseeland entdeckt. Im Juli 1912, also einen Monat zuvor, soll er in der australischen Zeitung „The Braidwood Dispatch and Mining Journal“ erschienen sein und bereits im März als Bildunterschrift in der US-Zeitschrift „Popular Mechanics“ – hier trug er den Titel: „Außergewöhnliches Wetter von 1911: Der Effekt der Verbrennung von Kohle auf das Klima – Was Wissenschaftler für die Zukunft vorhersagen“.
Tatsächlich war der Klimawandel bereits um die vorletzte Jahrhundertwende Thema: Der schwedische Wissenschaftler Svante Arrhenius sprach als erster von „Treibhausgasen“ – er beschrieb den Effekt in seiner Studie aus dem Jahr 1896. Später kam er außerdem zu dem Schluss, dass der industrielle Kohlausstoß den Planeten erwärmen könnte, und zwar um 4-6 Grad, sollte sich der Anteil von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre verdoppeln.
Arrhenius war sich allerdings nicht der Gefahren des Treibhauseffekts bewusst: „Der Anstieg des CO2 wird zukünftigen Menschen erlauben, unter einem wärmeren Himmel zu leben“ , schrieb er damals. Seine Forschung war damals weitgehend bekannt, und wurde sogar öffentlich diskutiert – Arrhenius befand sich nämlich im Zwist mit dem Physiker Knut Ångström, der seine Berechnungen scheinbar widerlegt hatte – heute wissen wir, dass Ångströms Berechnungen fehlerhaft waren.
Ranking der Klimaziele: Nur ein Land „kompatibel“ mit 1,5 Grad
Vor der Klimakonferenz in Glasgow wird Bilanz gezogen: Eine neue Analyse hat geprüft, ob die verschärften Klimaziele noch dem Abkommen von Paris entsprechen. Nur ein Land befindet sich wenigstens annähernd auf einem 1,5-Grad-Weg.
Laut Pariser Klimaabkommen sollen Länder alle fünf Jahre ihrer Klimaziele verschärfen. Ein Analyseprojekt hat nun geprüft, wie viele Staaten bisher nachgebessert haben – und ob die Verschärfungen ausreichen, um die für das Jahr 2030 gesteckten Klimaziele zu erreichen.
Das Ergebnis ist ernüchternd. Laut Climate-Tracker-Analyst (CAT) würden mit den aktuellen Klimazielen 2030 doppelt so viele Treibhausgase ausgestoßen, wie das 1,5-Grad-Ziel von Paris vorsieht. Das sind in etwa 23 Gigatonnen CO2-Äquivalente zu viel. Dabei ist momentan nicht mal klar, ob die Länder die von ihnen gesteckten (also zu niedrigen) Ziele überhaupt erreichen.
CAT-Ranking: Gambia als Vorbild, deutsche Klimaziele sind „ungenügend“
Climate-Tracker-Analyst hat sich genauer angeschaut, wie einzelne Länder bei ihren Klimazielen nachbessern:
86 Länder haben bereits neue Klimaziele vorgelegt. Von diesen fallen die Ziele von 17 Ländern strenger aus als zuvor. 9 dieser Länder haben ihre Ziele nicht erhöht. Die neuen Ziele von 60 Ländern wurden bisher nicht von der Organisation analysiert.
Die EU zählt zu den Vertragspartnern, die bei den Klimazielen nachgebessert haben, zumindest in einigen Bereichen. Mit den Klimazielen von Paris seien sie trotzdem noch nicht vereinbar, aber es sei ein Schritt in die richtige Richtung.
Climate-Tracker-Analyst hat sich auch Deutschlands nachgebesserte Klimaziele angeschaut und als „ungenügend“ bewertet– das 1,5-Grad-Ziel lässt sich laut CAT damit nicht erreichen. Ein wichtiger Faktor ist laut Spiegel der späte Kohleausstieg 2038, sieben Jahre bevor das Land Klimaneutralität erreichen will.
Das Vereinigte Königreich schnitt mit „fast ausreichend“ ab, Länder wie China und Russland als „sehr ungenügend“ bis „kritisch ungenügend“. Die Kategorie „kompatibel mit dem 1,5-Grad-Abkommen von Paris“ belegt nur ein einziges Land: Gambia. Das Land hat einen sehr niedrigen Anteil an den globalen Emissionen (0,01 Prozent). Auch andere kleine Länder wie Costa Rica und Nepal schnitten gut im Ranking ab.
Eckart von Hirschhausen: „Die Klimakrise ist auch eine Gesundheitskrise“ Hitzesommer, schmelzende Gletscher, Überschwemmungen oder Artensterben – spätestens jetzt scheint allen klar, dass der Klimawandel nicht irgendwo, sondern direkt vor der eigenen Haustüre stattfindet. Was das für unsere Gesundheit bedeutet und wie der Klimawandel mit der Gesundheit zusammenhängt, darüber sprechen wir mit Eckart von Hirschhausen, Arzt Buchautor und Gründer der Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ im Interview.
Dieser Sommer war entweder viel zu kalt oder gleich so heiß, dass man es nur noch im Schatten aushalten konnte. Zu Weihnachten nieselt inzwischen, wenn überhaupt, eher leichter Regen als Schnee vom Himmel und die Nachrichten sind gespickt mit Meldungen über Feuerkatastrophen oder Überschwemmungen. Da die Klimakrise bislang immer ganz weit weg stattzufinden schien, war vielen Menschen die Dringlichkeit nie so klar wie jetzt. Nicht zuletzt durch die Ereignisse im Ahrtal merken wir: Der Klimawandel ist nicht nur echt, er findet auch direkt vor unserer Nase statt. Und im schlimmsten Fall verlieren Menschen durch den Klimawandel ihr Zuhause, und auch ihr Einkommen, ihre Arbeit oder ihr Leben.
Ob Luftverschmutzung in Großstädten, Waldsterben und damit verbunden das Aussterben von Naturparadiesen – all das wirkt sich auch auf die Gesundheit des Menschen aus. Denn nur in einer intakten Natur kann der Mensch auf Dauer überleben. Aber was hat der Klimawandel eigentlich genau mit der eigenen Gesundheit zu tun? Und wenn das zusammenhängt, was kann man tun? Wie es funktionieren kann, dass man sich auch als einzelner Mensch um die Erde und gleichzeitig um seine Gesundheit kümmert, darüber haben wir uns mit dem Arzt, Buchautor und Gründer der Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ Eckart von Hirschhausen unterhalten.