Wie kann man sich vor Gedächtnisschwund im Alter schützen? Eine Studie aus China hat sechs gesunde Gewohnheiten identifiziert, die dabei helfen könnten. Dazu wurden mehr als 29.000 Menschen untersucht – über 10 Jahre hinweg.
Mit dem Alter wird das Gedächtnis tendenziell schlechter. Eine chinesische Studie hat untersucht, ob der eigene Lebensstil Einfluss auf diesen Prozess hat. Dafür haben Forscher:innen des Nationalen Zentrums für Neurologische Störungen in Peking 29.072 Senior:innen über einen Zeitraum von 10 Jahren immer wieder befragt und untersucht.
Die Ergebnisse machen Hoffnung: Sie legen nahe, dass eine Kombination aus gesunden Gewohnheiten dazu beitragen, den Gedächtnisschwund zu verlangsamen und das Demenzrisiko zu verringern. Die Studie ist kürzlich im Fachblatt BMJ erschienen.
Studie misst sechs gesunde Gewohnheiten
Außerdem füllten die Proband:innen immer wieder einen Fragebogen zu ihrem Lebensstil aus. Die Forscher:innen bewerteten diesen anhand von sechs Faktoren für eine gesunde Lebensweise und teilten die Teilnehmer:innen je nach Ergebnis in verschiedene Gruppen ein.
Die Ergebnisse zeigten: Die einzelnen Gewohnheiten konnten den Gedächtsnisverlust unterschiedlich stark beeinflussen:
Gesunde Ernährung war demnach am einflussreichsten: Als gesund zählte die Ernährung, wenn Teilnehmer:innen täglich Nahrungsmittel aus mindestens sieben von zwölf Gruppen aßen. Nämlich Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Milchprodukte, Salz, Öl, Eier, Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Tee.
Auch kognitive Aktivität konnte Gedächtnisschwund maßgeblich verlangsamen. Teilnehmer:innen galten als kognitiv aktiv, wenn sie mindestens zweimal pro Woche schreiben, lesen, Karten oder andere Spiele spielen.
Körperliche Bewegung war die drittwichtigste Gewohnheit. Dafür müssen sich Proband:innen mindestens 150 Minuten die Woche moderat bewegen oder 75 Minuten pro Woche Sport machen.
Darauf folgten soziale Kontakte: Pflegen die Senior:innen mindestens zweimal pro Woche soziale Kontakte, beispielsweise durch Besuche bei Familie und Freund:innen?
Auch Rauchen spielte eine Rolle. Als gesunde Gewohnheit galt nur das Nichtrauchen.
Keinen Alkohol zu trinken hatte den geringsten Einfluss der untersuchten gesunden Gewohnheiten.