Die Tage werden kürzer. Die Sonne scheint nicht mehr solange. Die Bäume bekommen ein buntes Kleid. Blätter fallen von den Bäumen. Es ist kälter geworden. Der Herbst ist da. Die Frösche schlafen jetzt nicht mehr auf einem Schlafblatt im See. Sie verbuddeln sich im Laub, das von den Bäumen fällt. Die kleinen Frösche haben sich einen großen Laubhaufen nahe dem Abenteuerspielplatz ausgesucht. Das Laub hält die beiden Frösche warm. Sie können den Abenteuerspielplatz von ihrem Laubhaufen gut beobachten.
Heute sind viele Kinder gekommen. Sie haben überall ausgehöhlte Kürbisse und Rüben hingestellt. Die Sonne geht unter und viele Kinder sind noch nicht gegangen.
Quaki und Quakquak verstehen das nicht. Alle Kinder fuhren gewöhnlich abends nach Hause. Heute ist irgendetwas anders. Die beiden Frösche sind ganz aufgeregt. Sie sitzen unter ihrem Laubhaufen und können nicht schlafen. Heute Abend hört man auch komische Geräusche auf dem Abenteuerspielplatz.
Quaki fragt Quakquak: „Was ist hier bloß los?“ Plötzlich hören sie wie es „hu“ macht. Und wieder macht es „hu“. „Da“, ruft Quakquak ein Geist.
Die Kürbisse und Rüben fangen an hell zu werden. Sie leuchten und immer wieder erklingt das „hu“. Die beiden Frösche fürchten sich. Sie haben Angst und fangen an zu zittern. Und wieder erklingt das „hu“. Es klingt bald so, als ob eine Eule ruft. Quaki meint dann zu Quakquak: „Das sind Rüben- und Kürbisgeister. Die Kürbisgeister spuken.“
Plötzlich bewegen sich manche Kürbisgeister. Sie kommen auf den Laubhaufen, unter dem die beiden Frösche sitzen, zu. Hu, hu, hu macht es. Die Beiden buddeln sich noch tiefer unter den Laubhaufen. Quaki ist aber neugierig und kommt wieder vor. Da sieht er ein kleines Mädchen kommen. Es hat einen Hut auf und einen Hexenbesen in der Hand. Neben der kleinen Hexe ist etwas Großes weißes.
Es schwebt durch die Luft und macht komische Geräusche. Da hört, Quaki wie die kleine Hexe ruft:
Ich bin die keine Hexe und habe rote Schuh. Ich bin die kleine Hexe und mache immer hu. Ich bin die keine Hexe und habe einen spitzen Hut. Ich bin die kleine Hexe und heiße eigentlich Ruth. Ich reite auf meinem Besen dorthin und dann hierher. Ich feiere heute Halloween und freue mich so sehr. Ich bin die keine Hexe und habe rote Schuh. Ich bin die kleine Hexe und mache immer hu.
Plötzlich fängt das schwebende weiße Ungeheuer ebenfalls zu rufen an.
Ich bin ein kleiner Poltergeist und rufe immer „hu“. Versteck mich unter weißem Tuch und mache öfter Buh. Ich trage keinen spitzen schwarzen Hut, dafür trage ich ein langes weißes Tuch, dabei geht es mir gut. Ich spuke oft um Mitternacht, bis das mein Herzchen lacht. Ich bin ein kleiner Poltergeist und rufe immer „hu“. Versteck mich unter weißem Tuch und mache öfter Buh.
Auch die Kürbisgeister rufen laut:
Wir Kürbisse- und Rübengeister sind auch im Spuken Meister. Wir schweben durch die Luft und machen immer „hu“, uns macht es Spaß, aber Angst hast du. Wir leuchten, wenn es Nacht dann ist, das machen wir mit voller List. Spuken dann aus vollem Herzen, dabei wollen wir doch nur mit euch scherzen. Wir Kürbisse- und Rübengeister sind auch im Spuken Meister
Quaki und Quakquak haben die Sprüche der Hexe, des Poltergeistes und der Kürbisgeister gehört. Sie wissen nicht so richtig, was sie davon halten sollen.
Da nimmt Quakquak all seinen Mut zusammen und springt aus dem Laubhaufen hervor. Er fängt jämmerlich an zu quaken, als ob er am spitzen Schnabel des Storches wäre.
Auch Quakquak hat sich Quaki angeschlossen und quakt auch aus voller Froschlunge.
Ein kleiner Poltergeist bekommt plötzlich selber Angst. Er hat nicht damit gerechnet, dass aus dem Laubhaufen solch lautes Gequake kommt. Ihm läuft eine Gänsehaut über den Rücken. Plötzlich wirft er das weiße Tuch weg und ruft ganz laut: „Mutti, Mutti, Mutti!“ Dann rennt er so schnell, er kann. Quaki und Quakquak hören, wie eine Frauenstimme sagt: „Du bist aber ein feiger Poltergeist.“ Du bist kein Poltergeist, sondern ein ängstlicher Ritter Dreikäsehoch.
Quaki und Quakquak haben sich schnell wieder unter ihrem Laubhaufen versteckt. Sie schauen dem Treiben auf dem Spielplatz zu, bis die Kürbisgeister, die Poltergeister und die kleinen Hexen den Abenteuerspielplatz verlassen.
Es ist spät geworden. Der Mond scheint schon. Da hört man plötzlich ein Quakgeschnarche. Die beiden kleinen Frösche sind unter ihrem Laubhaufen eingeschlafen. (C)F. Buchmann