Hier eine Wortmeldung zum Thema: Geschehen vor X Jahren bei einem Abteilungsausflug nach Hamburg. Nach feucht-fröhlicher Anreise die Zimmer im gebuchten Hotel aufgesucht, schnell die Kurzreiseköfferchen ausgepackt, frisch gemacht und aufgehübscht, ging es wieder los. Nur nicht bummeln; denn schließlich waren für alle Plätze zum Abendessen reserviert. Kurz vor dem Lokal kam es zum ersten Stau. Einige Schlauköpfe hatten sich zu Gruppenführern gemacht, standen vorn und warteten auf Grün. Leider hatten sie übersehen, dass es sich um eine der keineswegs überall üblichen Fußgängerampeln handelte. Weiter gings nachdem der Hunger gestillt war. Richtig nüchtern waren einige schon nicht mehr, lachten über blöde Witze innerhalb und außerhalb der Gruppe. Eine Mitreisende hatte für diesen Abend ihren weißen Lederanzug ausgewählt. Ein vorübergehender Mann meinte also zu ihrem Begleiter: "Deine Tussi sieht rattenscharf aus. Die könntest du hier glatt auf den Bock tun!" Niemand nahm ihm das übel. Sie sah nämlich echt gut aus mit ihrer tollen Figur und den langen blonden Haaren.
Die Gesamtgruppe teilte sich auf in mehrere kleine Grüppchen. Unsere hat es ziemlich hart getroffen, weil viele Runden flossen. Es waren nämlich drei Männer Opa geworden und gaben Getränke aus. Die zugehörigen, frisch gebackenen Omas ließen sich nicht lumpen. Zu vorgerückter Stunde im Hotel angekommen, verbrachte der harte Kern noch einige Zeit in unserem Zimmer und tat sich an der Minibar gütlich. Mit echter Bettschwere gingen schließlich alle auf ihre Zimmer. Eine Frau hatte aber ihren Mantel vergessen. Mein Mann meinte, dass es ihr beim Fischmarktbesuch sicher zu kalt wäre und entschloss sich, den Mantel hochzubringen und mich mitzunehmen. Nach dem Anklopfen öffnete ein ziemlich wütender Südländer und fragte: "Was du wollen?" Kurze Erklärung, die Tür flog wieder zu, und wir gingen eine Etage höher zum richtigen Zimmer. Obwohl wir uns vertan hatten, war es gut, den Mantel noch vorbeizubringen. Den Fischmarktbesuch hatten wir nämlich verschlafen.
Hallo Inge, das war dann ja ein richtig lustiger und anstrengender, nächtlicher Bummel in Hamburg. Wir haben früher auch öfter mal nachts in Hamburg einen " Zug durch die Gemeinde " gemacht. Ich hatte mir aber zuvor, von einem Freund der in HH lebte, erst einmal die Gepflogenheiten auf St. Pauli zeigen und erklären lassen. Das ist aber schon ca 55 Jahre her. Da sang Fred Bertelmann gerade:
Die Krönung war dann eine lange Sylvesterfeier bis morgens 5,30 Uhr auf dem Kiez. Ich muss noch heute herzhaft lachen, wenn ich daran denke.
Stimmt Wilfried ... und ich habe noch längst nicht alles aufgeschrieben.
Das mit dem Zug durch die Gemeinde haben wir - ähnlich wie du angeleitet - auch hinter uns. Nach dem Musicalbesuch führte uns der in Hamburg lebende Bekannte in einige Lokale; natürlich nicht, ohne uns vorher "angemeldet" zu haben. Vielstimmig wurden wir also begrüßt mit "Hallo Aplerbeck". Um bei Fred Bertelmann zu bleiben, waren die Nächte in Hamburg echt lang. Bei den nächtlichen Streifzügen sind wir uns oft wie die lachenden Vagabunden vorgekommen. Lang, lang ist's her ...