Vom Feld oder Teller direkt in die Tonne: Foodwaste ist ein großes Problem. Um die Verschwendung endlich einzudämmen, müssen wir verschiedene Stellschrauben im Blick haben – und auch selbst unser Verhalten ändern.
Wir leben im Überfluss. Wir essen, was wir wollen und wann wir wollen. Die Regale in den Supermärkten sind immer voll, fast alle Lebensmittel sind jederzeit und überall zu bekommen. Was verdirbt, abgelaufen ist oder übrig bleibt, landet im Müll – im Schnitt sind das laut Statistischem Bundesamt satte 78 kg Lebensmittel pro Person im Jahr. Eine Berechnung der Universität Stuttgart kommt sogar auf 85,2 kg. Etwa die Hälfte davon wäre vermeidbar.
Was ist Foodwaste genau?
Unter Foodwaste versteht mal alle Lebensmittel, die weggeworfen werden oder auf dem Weg vom Feld, bei der Verarbeitung oder im Handel aussortiert werden. Das können Essensreste, krummes Gemüse oder Nebenprodukte zum Beispiel bei der Fleischverarbeitung sein.
Foodwaste ist ein ökologisches, ökonomisches und ethisches Problem, gegen das wir schleunigst etwas unternehmen sollten. Und zwar wir alle, die wir scheinbar verlernt haben, dass Nahrungsmittel eine der wichtigsten und wertvollsten Ressourcen unseres Lebens sind. Problem Foodwaste: Millionen Tonnen Nahrungsmittel für die Tonne
Hochgerechnet auf Deutschland entstehen nach Schätzungen des WWF (2018) durch Foodwaste bis zu 18 Millionen Tonnen weggeworfener Lebensmittel im Jahr. Der Verlust fällt entlang der gesamten Wertschöpfungskette an, von der Produktion bis zu den Endverbraucher:innen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) rechnet aktuell mit jährlich 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfällen. Die Deutsche Umwelthilfe geht davon aus, dass diese Berechnung zu gering ausfällt und wir in Deutschland im Jahr sogar 16,6 Millionen Tonnen an Lebensmitteln verschwenden.
Auch wenn die Zahlen nicht einheitlich sind, zeigen sie, dass sich in den letzten Jahren kaum etwas geändert hat. Noch immer landen viel zu viele genießbare Nahrungsmittel im Abfall. Das Ausmaß des Foodwaste ist uns oft gar nicht richtig bewusst: Etwa ein Viertel der Deutschen kannte noch 2017 das Problem als solches sogar überhaupt nicht (Quelle: Statista).