Es ist ein besorgniserregendes Ereignis, das auf ein größeres Problem in der Luftfahrt hinweist. Zwei Piloten einer Boeing 737 waren vermutlich wegen Erschöpfung in einen so tiefen Schlaf gefallen, dass der Autopilot die Reise zum Zielflughafen alleine bewältigen musste.
Das Flugzeug fliegt eigenständig durch die Luft, die Piloten schlafen
Auf einem Flug von Sudan nach Äthiopien am Montag sollen die beiden Piloten so tief eingeschlafen sein, dass sie den Anflug auf den Zielflughafen verpasst hatten. Wie die Nachrichten-Website mit Fokus auf kommerziellen Flugverkehr Aviation Herald erläutert, soll sich der Vorfall an Bord einer Boeing 737-800 der Ethiopian Airlines auf dem Weg von Khartum nach Addis Abeba ereignet haben.
Wie die Auswertung der Flugdaten zeigt, war das Flugzeug bei Erreichen des Zielflughafen Addis Abeba Bole immer noch auf seiner Flughöhe von rund 11.000 Metern und wurde vom Autopiloten gesteuert. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Cockpit-Crew schon längst einen Sinkflug eingeleitet haben sollen. Die Flugkontrolle hatte über den gesamten Anflugzeitraum vergeblich versucht, die Piloten der Maschine zu erreichen.
Und so war es zuletzt wieder der Autopilot, der die Situation retten konnte, wenn auch in diesem Fall wohl nur mit Glück: Nach dem Überflug der geplanten Anflugpiste kam es zu einer automatischen Abschaltung des Autopilots, der darauffolgende Alarm war wohl genug, um die beiden Piloten aufzuwecken. Diese konnten den Flieger dann rund 25 Minuten später landen.
Sehr besorgniserregend Luftfahrtanalyst Alex Macheras sieht in dem Vorfall ein Warnzeichen, das die gesamte Branche wachrütteln sollte. "Die Übermüdung von Piloten ist nichts Neues und stellt nach wie vor eine der größten Bedrohungen für die Flugsicherheit dar - international", twitterte er am Donnerstag. Ethiopian Airlines hat bestätigt, dass die Piloten der Boeing 737 bis zur weiteren Untersuchung suspendiert wurden.